Bedarf für Oberboihinger Energiemanagementsystem steigt bundesweit
Rund 20 emsyst 4.0-Lösungen hat Friedrich E. Riempp seit deren Markteinführung im Sommer 2013 verkauft. Fünf Kunden haben ihr erworbenes Energiemanagementsystem bereits erweitert und 14 Anfragen werden aktuell bundesweit bearbeitet.
Einen zusätzlichen Nachfrageschub kann nun der Besuch des Ex-Mittelstandsbeauftragten der damaligen rot-grünen Bundesregierung, Rezzo Schlauch, auslösen. Der ehemalige Spitzenpolitiker der Grünen, der als prominenter Anwalt in Stuttgart arbeitet, gilt als genialer Strippenzieher mit bundesweit hervorragenden Wirtschaftskontakten.
Am Freitag, den 22. Januar 2016, besuchte das politische Schwergewicht mit Hubert Grosser ehemaliger Pressesprecher vom Fraunhofer Institut in Stuttgart Riempps Betrieb in Oberboihingen. In der sogenannten emsyst-Lounge, in der das Energiemanagementsystem anhand von Modellen, Simulationen und Charts präsentiert werden kann, diskutierten die Gäste mit Riempp zwei Stunden dessen Funktionsweise, bisherige Erfahrungen damit und mögliche Erweiterungen sowie Einsatzfelder.
Das in der Basisversion 26.000 Euro teure System erfasst mittels Sensoren, die auch in Bestandsgebäuden ohne Aufwand installiert werden können, sämtliche Verbrauchs- und Erzeugerquellen für Energie. Herzstück sind eine individuell programmierbare Steuerung und eine Software, die die Daten verarbeitet. So lassen sich Lastspitzen kappen oder Verschwendungen vermeiden, weil etwa Heizkörper zeitversetzt abschalten, sobald Fenster geöffnet sind. Schlauch und Grosser, die ein Energiekonzept bewerben, das auf einem hocheffizienten Batteriespeicher basiert, zeigten sich von emsyst 4.0 begeistert. „emsyst 4.0 kann zur Basisausrüstung jedes Speichers werden“, so Schlauch, weil er dessen Zu- und Abfluss managen könne. Seine Idee: Jedes Gebäude bekommt einen solchen Speicher als Bindeglied zwischen Verbraucher und Energieversorger, der Angebot und Nachfrage puffert und damit die Netze entlastet. Ein weiteres Thema war, dass Riempp entlang der Wertschöpfungskette mit anderen Unternehmen einen landesweiten Energietisch initiiert, ab dem Schlauch teilnehmen könnte. Praktiker wie der Leinfeldener Pneumatikspezialist Mader, der die Abwärme bei der Drucklufterzeugung nutzt, oder Goldbeck Solar in Hirschberg, der ausgehend von Solaranlagen und Speichersystemen energieautarke Fabriken plant, haben ihre Mitarbeit bereits zugesagt. Durch die praktische Vernetzung erwarten sich die Beteiligten tiefe Erkenntnisgewinne und schnellere Lösungen bei günstigen Kosten.
Dass Energieeinsparung trotz des aktuell günstigen Ölpreises Konjunktur hat, belegt die emsyst 4.0-Nachfrage. „Immer mehr Unternehmen wollen ein ökologisches Image, den Atomausstieg und die Ziele der Weltklimakonferenz erreichen“, hat Riempp bei seinen Gesprächen beobachtet. Der Grund: Um als Arbeitgeber und als Marke attraktiv zu sein, gewinne das Thema an Bedeutung. Mittlerweile liegen auch viele harte Fakten vor: So reduziert die Stuttgarter BMW Niederlassung dank emsyst 4.0 und anderer Maßnahmen ihren Energieverbrauch um ein Drittel oder 200.000 Euro pro Jahr. Gerade aus dieser Branche kommen aktuell Anfragen aus Düsseldorf, Trier oder Saarbrücken von BMW-, VW- und
Audi-Häusern. Auch ein Berliner Kaufhaus erwägt aktuell, emsyst 4.0 zu implementieren. Riempp: „Wenn das klappt, folgen 20 weitere Shopping-Center des Betreibers.“
Mehr Informationen unter:
www.emsyst.de